
Evgeny Yudin
Autor
Qualifikation: International Health Access Consultant
Position: Founder of Pillintrip.com
Unternehmen: Pillintrip.com – International Health and Travel
Einleitung
Reisekrankheit ist mehr als nur ein kleines Reiseärgernis – sie kann eine ganze Reise ruinieren, egal ob Sie eine Kreuzfahrt machen, Langstrecke fliegen oder durch kurvige Bergstraßen fahren. Für Expats, Vielflieger und Abenteuersuchende ist es unerlässlich, zu wissen, wie man Reisekrankheit vorbeugt, um sicher und komfortabel zu reisen.
Warum Vorbeugung wichtig ist
Reisekrankheit tritt auf, wenn es eine Diskrepanz zwischen dem gibt, was Ihre Augen sehen und was Ihr Innenohr wahrnimmt. Dieser sensorische Widerspruch kann Übelkeit, Schwindel, kalten Schweiß und sogar Erbrechen verursachen. Leider kann es jeden treffen, unabhängig von Alter oder Erfahrung, und ist besonders häufig auf Booten, in Flugzeugen und auf kurvigen Straßen.
Aber es gibt gute Nachrichten: Es gibt bewährte Strategien und Medikamente, die helfen können, Reisekrankheit zu verhindern oder ihre Schwere deutlich zu reduzieren. Vom verschreibungspflichtigen Scopolamin-Pflaster über Antihistaminika aus der Apotheke bis zu natürlichen Mitteln wie Ingwer haben Reisende heute mehr Auswahl denn je. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile sowie spezifische Sicherheitshinweise.
In diesem Artikel finden Sie aktuelle Forschungsergebnisse und Expertenrat zu den häufigsten Fragen:
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Welche Medikamente wirken wirklich gegen Reisekrankheit?
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Welche Option ist für meine Reise am besten geeignet?
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Gibt es Nebenwirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen, die zu beachten sind?
Egal, ob Sie zu Seekrankheit neigen, eine Autofahrt planen oder einfach auf den nächsten Flug vorbereitet sein wollen – erfahren Sie, wie Sie auf Ihrer Reise möglichst komfortabel bleiben und Ihre Zeit genießen können.
Reisekrankheit verstehen
Die Wissenschaft hinter den Symptomen
Reisekrankheit entsteht, wenn Ihr Gehirn widersprüchliche Bewegungssignale von verschiedenen Körperteilen erhält. Der Hauptgrund ist ein sensorischer Konflikt zwischen Innenohr (Bewegungssinn), Augen (Sicht auf Stillstand) und Körperwahrnehmung. Stellen Sie sich vor, Sie lesen im fahrenden Auto: die Augen signalisieren Stillstand, das Innenohr spürt jede Bewegung. Diese Verwirrung löst in Ihrem Gehirn das Brechzentrum aus und führt zu Symptomen wie Übelkeit, Schwindel, Schwitzen und im Ernstfall zu Erbrechen.
Wer ist wann betroffen?
Bestimmte Situationen führen besonders häufig zu Reisekrankheit.
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Lange Reisen: Kreuzfahrten, Transatlantikflüge und mehrstündige Autofahrten sind besonders problematisch, da die längere Bewegung das Risiko erhöht.
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Unvorhersehbare oder starke Bewegungen: Holprige Flüge, kurvige Bergstraßen und kleine Boote bei Wellengang sorgen für besonders viele "Mischsignale" für Ihr Gehirn.
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Virtuelle Realität: Auch mit einer VR-Brille zu Hause kann eine sogenannte "Cybersickness" auftreten – sehr ähnlich zur klassischen Reisekrankheit, wegen ähnlicher Sinneskonflikte.
Warum bekommen es manche – und andere nicht?
Jeder kann an Reisekrankheit leiden, aber bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko:
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Kinder: Besonders empfindlich sind Kinder zwischen 2 und 12 Jahren.
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Migräne: Wer zu Migräne neigt, hat ein erhöhtes Risiko für Reisekrankheit.
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Genetik und Stress: Manche Menschen sind durch Veranlagung, Stress oder Angst besonders anfällig.
Fazit: Wenn Sie schon mal auf einem Boot, im Bus oder per VR Übelkeit verspürt haben, sind Sie nicht allein – das Verstehen der Ursachen ist der erste Schritt zur wirklichen Hilfe.
Vorbeugung: Doppelte Strategie
Die meisten Reisenden können Reisekrankheit durch clevere Gewohnheiten und die richtigen Medikamente bewältigen. Schauen wir uns an, was wirklich hilft – von nicht-medikamentösen bis zu medikamentösen Ansätzen.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen
Bevor Sie zu Arzneimitteln oder Pflastern greifen, probieren Sie diese Verhaltensstrategien. Vielen hilft schon das, indem sie ihre Routine oder Umgebung ändern:
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Wählen Sie den Sitzplatz mit Bedacht:
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Im Auto: Vorne sitzen – dort spürt man weniger Bewegungen.
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Im Flugzeug: Plätze nahe der Tragflächen haben weniger Turbulenzen.
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Auf dem Schiff: Kabinen in der Mitte (mittschiffs, untere Decks) schaukeln weniger.
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Blicken Sie auf den Horizont: Der Blick auf einen festen Punkt – wie den Horizont – hilft dem Gehirn bei der Koordinierung widersprüchlicher Signale. Studien zeigen, dass diese einfache Maßnahme Übelkeit um 40–60% reduzieren kann.
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Leicht essen, Auslöser vermeiden: Essen Sie leichte, bekömmliche Mahlzeiten vor der Reise. Vermeiden Sie fetthaltige Speisen, gereiften Käse oder verarbeitetes Fleisch. Auch ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Elektrolytlösungen) ist enorm wichtig, vor allem bei Erbrechen.
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Frische Luft und Pausen: Fenster öffnen, bei Stopps an die frische Luft gehen oder, wenn möglich, Pausen zum Luftschnappen machen.
Wann Medikamente notwendig sind
Selbst bei perfektem Verhalten leiden etwa 30–40% der Menschen in Hochrisikosituationen (z. B. starker Wellengang, lange Fahrten) weiterhin unter Symptomen. Erwägen Sie Medikamente, wenn:
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Ihre Reise länger als 2 Stunden dauert.
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Sie in der Vergangenheit schwere Reisekrankheit hatten.
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Sie aufmerksam bleiben müssen (Piloten, Fahrer, Bootscrew).
Wichtig: Beginnen Sie mit nicht-medikamentösen Strategien – manchmal reicht das schon aus. Wenn nicht, können bewährte Medikamente die Reise deutlich angenehmer machen.
Medikamentöse Lösungen: Wirksamkeit und Kompromisse
Wenn Verhaltensänderungen nicht ausreichen, können mehrere Medikamente wirksam vorbeugen. Jede Option hat Vor- und Nachteile sowie passende Anwendungsfälle.
1. Scopolamin (Transdermales Pflaster)
Wirkweise und Anwendung
Scopolamin ist eines der wirksamsten verschreibungspflichtigen Mittel gegen Reisekrankheit. Als Pflaster hinter dem Ohr getragen, blockiert es muskarinerge Rezeptoren im Gleichgewichtssystem und beruhigt die Signale, die Übelkeit und Erbrechen auslösen.
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Anwendung: Das Pflaster 6–8 Stunden vor Reisebeginn aufkleben. Es wirkt bis zu 72 Stunden – ideal für Kreuzfahrten und lange Fahrten.
Wirksamkeit und Studienlage
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Reduziert das Übelkeitsrisiko um 65% gegenüber Placebo (Metaanalyse von 20 klinischen Studien, 2024).
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Wirksamer als Antihistaminika wie Dimenhydrinat: 72% der Anwender blieben symptomfrei (vs. 55% bei Dimenhydrinat).
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
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Häufige Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, leichte Benommenheit.
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Seltene, schwerwiegende Risiken: Verschlechterung von Glaukom, Harnverhalt, Verwirrung oder Halluzinationen – in diesen Fällen Pflaster sofort entfernen und Arzt aufsuchen.
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Nicht geeignet für: Kinder unter 12, Schwangere oder Personen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Glaukom oder bei Einnahme mehrerer Medikamente wie Antidepressiva oder Antiepileptika).
2. Antihistaminika der ersten Generation (z. B. Dimenhydrinat, Meclizin)
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Wirkweise: Blockieren Signale im Gehirn, die Übelkeit und Reisekrankheit auslösen.
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Einnahme: 30–60 Minuten vor Reiseantritt, nach Bedarf alle 4–6 Stunden wiederholen (Packungsbeilage beachten).
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Wirksamkeit: Zuverlässig für kurze Reisen, können aber Schläfrigkeit, Mundtrockenheit und verschwommenes Sehen verursachen.
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Am besten geeignet für: Gelegentliche Einnahme bei Autofahrten, Flügen und Fährfahrten.
3. Ingwer
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Wirkweise: Ingwerwurzel ist ein traditionelles Mittel gegen Übelkeit und gilt als sicher mit wenigen Nebenwirkungen.
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Formen: Kapseln, Kaubonbons, Tee oder rohe Ingwerscheiben.
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Wirksamkeit: Hilfreich bei leichten Symptomen – nicht so stark wie verschreibungspflichtige Medikamente, aber eine gute natürliche Alternative.
Wie wählen?
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Lange, raue oder unvorhersehbare Reisen: Das Scopolamin-Pflaster bietet den stärksten und langanhaltendsten Schutz.
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Kurze Reisen oder leichte Symptome: Dimenhydrinat oder Meclizin sind rezeptfreie, einfach anzuwendende Optionen.
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Empfindlich auf Medikamente oder Wunsch nach natürlichen Mitteln: Ingwer kann bei leichten Beschwerden helfen.
Fragen Sie vor der Einnahme neuer Arzneimittel immer Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Apotheker, insbesondere bei Grunderkrankungen, Schwangerschaft oder weiteren Medikamenten.
Fazit
Reisekrankheit muss Ihre Reisepläne nicht ruinieren! Mit der richtigen Strategie können die meisten Menschen Beschwerden vermeiden oder stark verringern – egal ob im Auto, auf dem Schiff oder im Flugzeug.
Für die meisten Reisenden bleibt das Scopolamin-Pflaster der Goldstandard für längere Fahrten, besonders bei Kreuzfahrten oder Langstreckenflügen. Wer eine rezeptfreie Option bevorzugt, findet mit Dimenhydrinat (Dramamine) oder Meclizin bewährte Alternativen für kürzere Trips, auch wenn diese müde machen können. Für Naturliebhaber ist Ingwer eine sanfte, aber wirkungsvolle Lösung gegen leichte Beschwerden.
Nicht vergessen: Auch nicht-medikamentöse Maßnahmen – wie die optimale Sitzplatzwahl, den Blick auf den Horizont, leichte Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr – können die Wirkung jeder Medikation unterstützen und dazu beitragen, dass Sie sich unterwegs wohlfühlen.
Letztlich ist das beste Mittel das, das zu Ihrer Gesundheit, Ihren Reiseplänen und Ihrem persönlichen Wohlbefinden passt. Bei bestimmten Erkrankungen, Schwangerschaft oder weiteren Medikamenten fragen Sie bitte vorher Ihre Ärztin/Ihren Arzt.
Reisen Sie mit Selbstvertrauen – wohin das Leben Sie auch führt!
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